Pressemitteilungen

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Festveranstaltung zum 675-jährigen Jubiläum
Erster Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Stadt Gräfenthal

Saalfeld/Gräfenthal. Gräfenthal hat eine Menge zu bieten – und ganz besonders eine reichhaltige Geschichte. Diese stand deshalb ganz selbstverständlich im Mittelpunkt des Festempfangs der Stadt Gräfenthal am Dienstagabend in der Turnhalle der Staatlich Regelschule „Christoph Ullrich von Pappenheim“ – und ganz speziell im Festvortrag von Bürgermeister Henry Bechtoldt. Als aus-gewiesener Heimathistoriker warf er einen Blick zurück über die Anfänge und erste urkundliche Erwähnung Gräfenthals und zeichnete die lange und spannende Entwicklung seiner Stadt in einem eindringlichen Vortrag nach.

Wer sich noch gewundert hatte über den winterlichen Termin der Veranstaltung zum Gräfenthaler Doppeljubiläumsjahr, erfuhr schnell mehr: Es musste der 7. Februar sein, denn die erste urkundli-che Erwähnung ist in einer Urkunde vom 7. Februar 1337 verzeichnet, vor genau 675 Jahren. Und gleich der erste Höhepunkt der Stadtgeschichte im Jahr 1412 – 600 Jahre Stadtrecht – kann in die-sem Jahr mitgefeiert werden.

Ehe Festredner Bechtoldt mit seiner Historie über die „liebenswerte Stadt im Zoptegrund“ zum Ende kommen konnte, ließ er die 675 Jahre im Auf und Ab der Stadt Gräfenthal anschaulich Revue passieren. Dass Luther und Melanchthon hier predigten, wird spätestens dann jeder wissen, wenn der Lutherweg in Thüringen bekannter ist, der auf einer seiner Schleifen auch durch Gräfenthal führt. Weniger bekannt dagegen waren andere prominente Besucher, die Gräfenthal ihre Aufwar-tung machten – wie Kaiser Karl der V. und später der Theaterherzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, der seine Stadt als damaliger Landesherr besuchte. Auf den Spuren berühmter Perso-nen und bedeutsamer Ereignisse ließ Bechtoldt den Aufschwung der Industrialisierung im 19. Jahrhundert nacherleben – ebenso wie das Ende der Aufwärtsentwicklung nach dem 1. Weltkrieg, streifte die NS-Zeit und erinnerte daran, dass die Flüchtlinge 1947 der Stadt die höchste Bevölke-rungszahl brachten. Die Zuordnung zum 1952 neu gebildeten Kreis Neuhaus führte zur Zerschla-gung der bisherigen funktionierenden Verwaltungsstrukturen – immerhin war der Amtsgerichts-bezirk Gräfenthal einmal der größte im Kreis Saalfeld. Erst seit der Gebietsreform von 1994 ist Gräfenthal im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wieder verwaltungstechnisch mit den Gebieten des früheren Kreises Saalfeld verbunden. Trotz all der Brüche der Geschichte des 20. Jahrhunderts konnte Bechtoldt feststellen: „Die Infrastruktur der Kaiserzeit blieb bis zur Wende erhalten – und existiert auch heute noch maßgeblich“.

Zu den wichtigsten Errungenschaften, die erhalten bleiben müssten, zählte er den Schulstandort  Gräfenthal. Hier knüpfte Landrätin Marion Philipp in ihrem Grußwort an: Als Verantwortliche für die Schulen erinnerte sie daran, was sich an der Regelschule getan hat – 2007 der Bau der neuen Turnhalle, der Umbau der baufälligen alten Jugendstilhalle zur modernen Mehrzweckhalle für die Gräfenthaler und die energetische Sanierung des gesamten Schulgebäudes. „Hier steht ein zu-kunftsfähiger Schulstandort, der für die nächsten Jahre und Jahrzehnte Bestand haben wird. Damit leistet unser Landkreis einen Beitrag für die zukünftige Entwicklung Ihrer traditionsreichen Stadt.“

Die Wertschätzung, die Gräfenthal in der Bevölkerung und der Region erfährt, zeigte sich auch am Programm, dass auch die Grußworte der Landräte der Nachbarkreise Kronach und Sonneberg, sowie vier weitere Grußworte von Bürgermeistern aufwies. Die weiteste Anreise hatte Bürger-meister Uwe Sinn aus der Stadt Pappenheim hinter sich gebracht, der sich aufgrund seiner familiä-ren Verbindungen in den Kronacher Raum ebenfalls zu heimatlichen Gefühlen bekannte. Und er hatte auch eine humorige Botschaft mitgebracht. „Mein Archivar hat mir gesagt, das mit Gräfenthal war unser größter Fehler: Erst haben wir‘s geschenkt bekommen – und dann billig ver-kauft.“
Der Kronacher Landrat Oswald Marr zählte die vielen verbindenden Elemente in der ehemaligen Grenzregion auf und die Sonneberger Landrätin Christine Zitzmann lobte die vielen Verbindungen zu den Menschen und den Gemeinden im Nachbarlandkreis.
Was Gräfenthal und Ludwigsstadt über 675 Jahre verband und trennte, beleuchtete der Ludwigs-städter Bürgermeister Timo Ehrhardt, und Hans Kaufmann, der Tettauer Bürgermeister, äußerte sich „glücklich“ über das heutige Miteinander der Gemeinden, denn „die Geschichte richtet Einiges wieder, das die Leute vorher kaputt gemacht haben.“ Schließlich hatte auch Probstzellas Bürgermeister Marko Wolfram die gut nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit Gräfenthal betont.

Neben Festrede und Grußworten, deren Redner immer wieder neue Aspekte im Miteinander auf-zeigten, war auch das Kulturprogramm des Abends gut zusammengestellt: Marlen Dickmann von der Gräfenthaler Regelschule bewies am Flügel, dass die Turnhalle der Regelschule auch für Kla-viermusik bestens geeignet ist.
Der Saalfelder Männerchor Cantores Iuvenes brachte nicht nur klassische Accapella - Stimmung, er sorgte auch für ein spezielles Gräfenthal-Gefühl: Mit den Liedern „Gruß an Gräfenthal“ und „Lied der heimkehrenden Gräfenthaler“ – zwei Stücken aus der Liedertafel anlässlich der 500jährigen Jubiläumsfeier der Stadt Gräfenthal 1912 – wurde der „Mythos Gräfenthal“ anschau-lich besungen.

Einen weiteren und abschließenden Höhepunkt lieferte Christel Wiegand mit dem Mundartgedicht „Mei Grafthol“ von Willy Bergner, die damit allen Einheimischen und Gästen die „wunderschöne Gräfenthaler Mundart“ eindringlich nahe brachte.

Allgemein gelobt wurde im Laufe des Abends das umfangreiche, qualitativ hochwertige Festpro-gramm, das erst in dieser Woche verschickt wurde. Landrätin Marion Philipp formulierte es in einem eindringlichen Bild: „Die diesjährigen Festveranstaltungen sind für das Pflänzchen „Heimat-verbundenheit“ nicht nur Hege und Pflege, sondern ein echter Kraftdünger.“

Martin Modes
FD Medien und Kultur
Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt



Höhepunkte im Festjahr

Viele schöne Erinnerungen haben alle Beteiligten und Besucher sicher an folgende Höhepunkte:

07.02.2012:
Festempfang des Bürgermeisters zum 675 jährigen Bestehen Gräfenthals
Fotoimpressionen


30.06.2012 - 01.07.2012:

Mittelalterspektakel mit Mittelalterhandwerkermarkt, Rittertournier und buntem Treiben
Programm...

26.07.2012 - 30.07.2012:
Stadtfest / Festwoche
Programm...

14.09.2012:

Festveranstaltung anlässlich des 600. Jahrestages der Verleihung des Stadtrechts

Festzeitung

Festzeitung Gräfenthal zum Festjahr 2012Unsere Festzeitung zum Festjahr 2012 zum 675-jährigen Jubiläum der Stadt finden Sie hier ab sofort zum Download.
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